Geburtstagskind Raphael Holzdeppe steht im Stabhochsprungfinale
Gina-Kritik an Kamera
Raphael Holzdeppe, das zweite pfälzische Geburtstagskind, steht im Stabhochsprungfinale. Die Sprinterinnen glänzen, Christoph Harting fliegt nach Hause.
Doha. Raphael Holzdeppe hat’s spannend gemacht, nutzte dann aber an seinem 30. Geburtstag einen Glücksbonus. Mit erfolgreichen dritten Versuchen über 5,70 und 5,75 Meter begleitet er Youngster Bo Kanda Lita Baehre (20) ins Stabhochsprungfinale am Dienstag. Torben Blech (24, 5,45) schied aus.
Der Weltmeister von 2013 in der Mixed Zone: „Es war definitiv keine Absicht, es waren mehr Sprünge als ich machen wollte. Ich hätte es gerne anders gehabt“, sagte Holzdeppe nach seinen neun Sprüngen, darunter der letzte nervenaufreibende über 5,75 Meter. „Es war windstill, die Temperaturen angenehm, es ist eine sehr gute Anlage“. Am Sonntag springt der Pfälzer in den Pool und erholt sich, am Montag gibt es ein leichtes Training. Ausgeschieden – wie schon bei der Hallen-WM 2010 in Doha – ist Weltrekordler Renaud Lavillenie, der wohl nie Weltmeister wird.
Mit einem großen „Q“, das für direkte Qualifikation steht, schafften die beiden deutschen Sprinterinnen mit dritten Vorlaufplätzen den Einzug ins 100-m-Halbfinale (Sonntag, 20.20 MESZ). Die EM-Zweite Gina Lückenkemper (22) in 11,29, Tatjana Pinto (27) in 11,19 Sekunden. „Ich bin stolz, nachdem ich den Start in den Sand gesetzt hatte, dass ich hintenraus echt gut ins Rennen gefunden habe“, sagte Gina nach einem „Scheißstart“. Und was war passiert? Sie haderte mit dem neuen Startblock und einer daran montierten Kamera. „In den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen, um in den Block zu gehen, finde ich sehr unangenehm. Also ich weiß nicht, ob ihr gerne von unten von einer Kamera gefilmt werden wollt“, sagte Lückenkemper den Journalisten. „Ich finde diese Kameras nicht ganz so geil.“ Auch Pinto fand es „sehr fragwürdig, die Kamera da zu platzieren.“ Schnellste war Shelly-Ann Fraser-Pryce (32) in 10,80 Sekunden. Die dreimalige 100-m-Weltmeisterin aus Jamaika, die einen zweijährigen Sohn Zyon hat, fiel auch durch ihre einen halben Meter langen knallgelben Haare auf.
Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (29) hätte sich, misst man ihn an seinen eigenen Worten bei den deutschen Meisterschaften in Berlin, den Ausflug nach Doha sparen können. Seine 63,08 Meter im dritten Versuch reichten nicht für das Finale, sondern nur zu Platz 14. Auch David Wrobel (28) schied aus (62,34 m). Martin Wierig (32) kam mit 63,65 Meter als Elfter weiter. „Ich bedanke mich herzlich für das Interesse an meiner Person. Ich bleibe aber meinem Weg treu und gebe bis zum Abschluss der olympischen Saison keine Interviews. Schönen Feierabend“, sagte der unverbesserliche Harting. Er blieb dabei freundlich und nett. Immerhin.
Marc Reuther (23) in 1:47,31 Minuten und Katharine Trost (24) in 2:01,77 Minuten über 800 Meter sowie Luke Campbell (24) in glatten 50 Sekunden über 400-m-Hürden schieden aus.
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
---|---|---|
27.09.–06.10.2019 | Weltmeisterschaften 2019 | Doha (Katar) |
Die letzten 10 Artikel
Datum | Titel |
---|---|
29.09.2019 | Süße Träume |
28.09.2019 | Nicht schon vorher zählen |
28.09.2019 | Herzlichen Glückwunsch |
28.09.2019 | Werfen in der Wüste |
28.09.2019 | Ich bin der Meinung, dass Holzdeppe und Hussong ihrer Heimat Ehre erweisen |
28.09.2019 | „Positive Nervosität“ vor dem Saisonhöhepunkt |
27.09.2019 | Weltverband gibt sich neuen Namen und erntet Kritik |
27.09.2019 | Wasser statt Rieslingschorle |
27.09.2019 | Zuckerfrei zum Weltgipfeltreffen |
26.09.2019 | Gekühltes Stadion und Marathon um Mitternacht |