Chorzow. Bei der Team-EM in Chorzow wurden die deutschen Leichtathleten Dritter. Italien kürte sich zum ersten Mal zur Nummer eins in Europa, Zweiter wurde gestern Gastgeber Polen.

Der Rekordgewinner holte bei der Team-EM der Leichtathleten im polnischen Chorzow mit 387,5 Punkten Platz drei in der Gesamtwertung. Nach einer Reihe von Ausfällen und mit zahlreichen Nachwuchsathleten am Start musste die deutsche Auswahl Italien (426,5) und Titelverteidiger Polen (402,5) den Vortritt lassen.

Deutschland konnte den kontinentalen Team-Titelkampf sechsmal seit 2009 gewinnen, davon zweimal nach nachträglicher Disqualifikation von Russland wegen Dopings.

„Wir haben vorher gesagt, es geht für uns um einen Podestplatz und den haben wir erreicht“, bilanzierte Jörg Bügner, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Zuversichtlich ist er, dass man zwei Monate vor den Weltmeisterschaften in Budapest „auf einem guten Weg“ sei: „Aber am Ende wird bei der WM abgerechnet.“ Bügner lobte die sehr gute Stimmung in der deutschen Mannschaft.

Im vergangenen Jahr hatten die DLV-Asse bei der WM in Eugene/USA mit zwei Medaillen so wenige wie nie zuvor gewinnen können.

Bei der Team-EM fehlte eine Reihe von Leistungsträgern wie Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, sowie die Europameisterinnen Gina Lückenkemper (Sprint) und Konstanze Klosterhalfen (Lauf).

Am Finaltag waren die Speerwerfer die besten Punktelieferanten. Europameister Julian Weber war bereits mit dem ersten Wurf auf 86,26 Meter erfolgreich. Der 27-jährige Mainzer bestätigte damit seine frühe Topform im WM-Jahr. „Der perfekte Wurf war es nicht, aber ich habe ein mega gutes Gefühl“, sagte Julian Weber.

Disziplin-Kollegin Christin Hussong ist davon noch ein gutes Stück entfernt. Die Europameisterin von 2018 erreichte mit 60,05 Metern den zweiten Platz und ist froh, dass es nach den WM- und EM-Absagen 2022 wegen Verletzungen wieder aufwärts geht. „Auf diese Leistung lässt sich aufbauen“, sagte die 29-Jährige aus Zweibrücken. „Wir haben gesagt, dass wir die Medaille holen“, betonte die Speerwerferin.

Weitere Siege in den insgesamt 37 Disziplinen der Team-EM, die in die Europaspiele eingebettet war, konnten noch die Olympia-Zweite Kristin Pudenz (Magdeburg) im Diskuswurf und die deutsche 4x100 Meter-Staffel zum Gesamtergebnis beisteuern.

Für eine Überraschung sorgte die erst 20 Jahre alte Berlinerin Enatoh Blessing, die im Hochsprung mit persönlicher Bestleistung von 1,87 Meter Zweite wurde.

Nicht zufrieden waren die beiden Teamkapitäne. Staffel-Europameisterin Alexandra Burghardt (Burghausen) plagten Rückenbeschwerden und erreichte nur den 14. Platz über 200 Meter mit 23,61 Sekunden. Der EM-Zweite Tobias Potye (München) war mit 2,26 Metern im Hochsprung und Rang vier nicht zufrieden. „Es ist etwas ärgerlich, weil ich nicht mehr die Versuche hatte, die ich gebraucht hätte, um das Ding noch umzureißen“, sagte er. Sprinter Robin Ganter sprang über 200 Meter kurzfristig für Joshua Hartmann ein, es war sein zweiter Einsatz nach dem 100-Meter-Rennen am Freitag. 20,89 Sekunden reichten für Rang sieben.

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
23.–25.06.2023 Team-Europameisterschaften 2023 Chorzów (Polen)