Leichtathletik: Der Traum eines jeden Leichtathleten ist es, an deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Für den aus Petersberg stammenden, jetzt in Fischbach lebenden LAZ-Stabhochspringer Nico Fremgen ist ein Start bei nationalen Titelkämpfen nicht neu. Doch in Dortmund lief es für den 24-Jährigen nicht so gut wie für Vereinskollegin Sina Mayer.

Dortmund. Das DM-Erlebnis ist immer wieder ein Reiz und eine Herausforderung. Am Sonntag in Dortmund kam der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken aber nicht über die Anfangshöhe hinaus.

Es war schon komisch, wie ruhig es in der Helmut-Körnig-Halle im Dortmunder Westfalen-Park war. Keine Zuschauer, keine Oohs und Aaahs. Aber wenigstens die vertraute Stimme des Sprechers vermittelte den Athleten ein wohliges Gefühl. „Es war alles sehr beschränkt durch Schutzmaßnahmen. Aber der Deutsche Leichtathletik-Verband hat es sehr gut organisiert“, betont Fremgen.

Der Zeitsoldat hatte das Vergnügen, als einer von sechs „Stabis“ zu starten. Immerhin: Sein Heimtrainer Alexander Gakstädter war auf der Tribüne ebenso dabei wie Bundestrainer Andrei Tivontchik. Beide stehen beim LAZ Zweibrücken seit vielen Jahren in der Verantwortung. Selbstverständlich war das nicht, denn auch die Tickets für Trainer waren reduziert.

Zauberwort: Wettkämpfe

Fremgen begann wie der Leverkusener Philip Kass bei 5,02 Meter. Kass schaffte diese Höhe, Fremgen biss sich an ihr dreimal die Zähne aus. „Dabei hatte ich beim Einspringen ein gutes Gefühl für den Wettkampf bekommen“, sagte der 24-Jährige hinterher. Eines seiner Probleme: Er musste dreimal hintereinander in kurzer Zeit gegen die Latte anrennen. Mit Gakstädter tauschte er sich aus, das Video wurde jedes Mal ausgewertet, aber dann war der Wettkampf auch schon wieder vorbei.

Lohnt sich da denn der Aufwand, nach Dortmund zu fahren? „Dieser Aufwand lohnt sich immer, es ist eine Meisterschaft“, sagte Gakstädter. „Aber es war ja klar: Nico hatte nichts, worauf er im Winter hätte aufbauen können. Da ist es enorm schwierig, eine Leistung abzurufen. Er hatte kein Sprunggefühl. Woher auch?“

Im August 2020 hatte Nico Fremgen seinen bis dato letzten Wettkampf absolviert, bei dem er sich mit 5,20 Meter für diese Titelkämpfe qualifiziert hatte; Hallentraining war ihm zuletzt wegen Corona nicht möglich. Nun schaute er nach wenigen Minuten zu, was die Konkurrenz machte, wie der Leverkusener Torben Blech den Sieg mit 5,72 Meter holte. „Es war schon okay. Die Kampfrichter waren alle sehr gut und haben uns unterstützt“, sagte Fremgen.

Knapp traut Mayer viel zu

Nun gilt es für den Wahl-Fischbacher, die Brille für eine langfristige Sicht aufzusetzen. Für die Zeit, in der sich hoffentlich alles wieder lockert und er wenigstens einem geregelten Training nachgehen kann. Wettkämpfe lautet für ihn das Zauberwort.

Besser lief es in Dortmund für Fremgens Vereinskameradin: LAZ-Sprinterin Sina Mayer hatte in der Halle zuletzt mit einer neuen Bestzeit über 60 Meter aufhorchen lassen, Anfang des Monats, auch in Dortmund. So schnell war sie schon ziemlich lange nicht mehr gelaufen. Bei der Hallen-DM sprintete sie jetzt in 7,31 Sekunden ins Finale, egalisierte dort die junge Bestmarke gleich noch mal.

Uli Knapp, ihr Coach, ist einer der erfahrensten deutschen Bundestrainer. Er führte beispielsweise den Pfälzer Christin Reif zum Weitsprung-Titel bei der EM 2010 in Barcelona. Bei ihm ist Sina seit dem Herbst 2019 noch einmal richtig aufgeblüht. „Sie ist eine sehr engagierte Athletin, ist jeden Tag im Training, sie wohnt ja auch nicht weit weg von Saarbrücken, in Schönenberg-Kübelberg“, sagte Knapp am Sonntagvormittag. „Sie hatte gerade ihre erfolgreichste Saison. Warten wir mal ab, ich traue ihr im Sommer sehr viel zu.“

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
20.–21.02.2021 Deutsche Hallenmeisterschaften 2021 Dortmund (Deutschland)