Peking. Weltmeister Ashton Eaton hatte glänzende Augen, und auch Freimuth II. wurde nach dem Drama in zehn Akten kurz von seinen Gefühlen übermannt. „Dieser Zehnkampf, dieser Weltrekord, da bekam ich Gänsehaut. Das war ein legendärer Moment – und ich war dabei“, sagte Rico Freimuth, Sohn des früheren Weltklasse-Zehnkämpfers Uwe Freimuth, nach dem größten Coup seiner Laufbahn: Bronze bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking.

„Meine Karriere hat ihren Höhepunkt erreicht. Ich habe mir einen Lebenstraum erfüllt“, meinte der Hallenser, der die Medaille mit einem irren Schlussspurt im 1500-MeterLauf gerade noch gerettet hatte. „Danke, Ashton!“, sagte der deutsche Hauptdarsteller einer großen Zehnkampf-Show. „Ashton ist der größte Athlet“, erklärte Freimuth nicht nur einmal. Dass sie sich im Wettkampf nichts schenken, schließt gegenseitige Hilfe nicht aus. „Kameradschaft“ – dieses Wort fiel ganz oft.

Als er sich mit letzter Kraft ins Ziel warf, bekam Freimuth mit, was in grellen Farben auf der Anzeigetafel blinkte: „9045 Points – new World Record“. Eaton verbesserte seinen zwei Jahre alten Weltrekord um sechs Zähler, und Freimuth hätte auf den letzten fünf Metern nicht einknicken dürfen: Ganze 23 Punkte Vorsprung hatte der 1,96 Meter große Sportsoldat auf den Russen Ilja Schkurenjow. Freimuth Dritter, GötzisSieger Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) Sechster, Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) Siebter – die Team-WM hätten die Deutschen gewonnen.

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
22.–30.08.2015 Weltmeisterschaften 2015 Peking (China)