Leichtathletik: Mit einer starken Leistung endete die 29. DLV-Juniorengala. Der Ukrainer Mykhailo Brudin schleuderte seinen Diskus über 63,85 Meter und sicherte sich damit eine neue Weltjahresbestleistung.

Manheim. Das schaffte Stabhochspringer Jakob Legner vom LAZ Zweibrücken nicht. Ganz unzufrieden war der 19-Jährige trotzdem nicht.

„Er hatte ein bisschen Probleme mit dem Wind“, klagte LAZ-Trainer Alexander Gakstädter im Namen seines Athleten. Nach zwei gelungenen Versuchen in den Einstiegshöhen machte er die 4,95 Meter zum Nervenspiel, scheiterte zwei Mal klar, übersprang die Höhe im dritten Versuch dann aber eben so deutlich, wie er zuvor noch untersprungen hatte.

„Für mich war es mental wichtig, dass ich den dritten Versuch geschafft habe“, betonte der 19-Jährige, der bereits seit zwei Wochen die EM-Norm von 5,05 Metern in der Tasche hat. In Mannheim scheiterte er an dieser Höhe drei Mal, ohne dabei einen echten Versuch unternommen zu haben. Er brach jeweils mitten im Versuch ab. „Ich hatte einfach nicht das richtige Sprunggefühl, obwohl mein Trainer mir gesagt hat, dass ich die Höhe hätte schaffen können.“ Legner nahm auch die 4,95 Meter gerne als Bestätigung mit. „Höher bin ich schließlich erst einmal gesprungen.“

In der kommenden Woche will er die Höhe beim Meeting in Landau bestätigen, spätestens bei den Landesmeisterschaften eine Woche später. „Und dann will ich gerne noch eine Schippe drauflegen. Gerne natürlich bei den deutschen Meisterschaften.“ Die finden ab dem 21. Juli in Rostock statt. Hier ist Legner spätestens gefordert, denn Joshua Stallbaum vom TSV Schmiden übersprang in Mannheim die EM-Norm von 5,05 Metern – und damit in einem Wettbewerb, der mit den nationalen Titelkämpfen für die Nominierung zu den Titelkämpfen in Jerusalem im August besonders stark gewichtet wird. Die Nase vorn hat aber nun Hendrik Hohmann (LG Olympia Dortmund), der in Mannheim 5,10 Meter übersprungen hat und damit in der Endabrechnung auf dem dritten Rang landete.

Festival-Direktor Rüdiger Harksen hatte zumindest in den technischen Disziplinen Verständnis für die Klage über den Wind. Denn während die bekanntermaßen schnelle Bahn im Michael-Hoffmann-Stadion für Springer und auch die Weitspringer flexibel ist, Läufe in unterschiedliche Richtungen ermöglicht, so sind der Flexibilität, beispielsweise bei den Hochspringern mit und ohne Stab, gewisse Grenzen gesetzt. „Aber letztlich sind wir eine Freiluft-Veranstaltung. Damit muss jeder leben“, erklärte er. Immerhin finden Kurzstreckler und auch die Springer optimale Bedingungen vor, zumal auch die Temperaturen weit jenseits der 30 Grad mit zur Mannheimer Tradition gehören. „Ein Problem haben damit vor allem die Langstreckenläufer“, sagte Harksen. Außerdem habe man mit dem Junioren-Meeting nicht nur an die Vor-Corona-Zeit angeknüpft, sondern diese sogar übertroffen: „Wir haben 24 Nationen aus fünf Kontinenten am Start. So viele waren es noch nie.“

Und auch die Qualität stimmte. Als Beweis verwies Harksen auf die 100 Meter Hürden der Frauen, als Trainer seine ehemalige Paradedisziplin: 16 Läuferinnen waren hier am Start, zehn davon erreichten persönliche, oder zumindest Saisonbestleistungen. Lia Flotow aus Rostock flog außerdem in 13,32 zur EM-Norm.

Bemerkenswert außerdem der Einlagewettbewerb im Diskuswurf der Männer. Und das nicht nur wegen der EM-Norm von Emmanuel Agbo-Anih aus Halle, der sich mit seinen 60,26 Metern im vorletzten Versuch nicht nur auf den zweiten Platz warf, sondern auch noch eine persönliche Bestleistung erzielte. Eben wegen der 63,85 Meter von Mykhailo Brudin, mit denen das Meeting in der Jahresbestenliste vertreten ist.

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
21.–23.07.2023 Deutsche Meisterschaften 2023 (U20/U18) Rostock (Deutschland)
24.–25.06.2023 29. Bauhaus Junioren-Gala 2023 Mannheim (Deutschland)
01.07.2023 25. Landauer Stabhochsprung Meeting Landau (Deutschland)