Ein nationaler Titel fehlt dem Weltmeister noch
Leichtathletik: Bei den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Braunschweig sind neben der klar favorisierten Speerwerferin Christin Hussong zwei weitere Athleten des LAZ Zweibrücken am Start. Während es für Stabhochspringer Raphael Holzdeppe um Gold geht, hat Sprinterin Sina Mayer gleich für zwei Strecken gemeldet – und sie hat auch durchaus ambitionierte Ziele.
Zweibrücken. Am Freitag machte sich Sina Mayer auf die Reise nach Braunschweig. Für die 26-Jährige ist das Corona-Prozedere – „wir müssen im Stadion einen negativen PCR-Test vorzeigen, dann machen noch einen Schnelltest“ – nach eigenen Worten „mittlerweile Routine und schon fast normal“. Seit 2019 trainiert die Studentin des Gesundheitsmanagements, die nun den Master in Angriff nimmt, in Saarbrücken. Sie ist dort auch mit der früheren Deutschen Meisterin über 200 Meter, Laura Müller, regelmäßig im Stadion. Nach einer Zwischenstation in Paderborn trainiert ist seit fast zwei Jahren in der saarländischen Landeshauptstadt mit Bundestrainer Uli Knapp. „Malaika Mihambo ist auch ab und zu im Training“, erzählt Mayer von Einheiten mit der Welt- und Europameisterin im Weitsprung. Am Dienstag absolvierte Mayer nochmals eine intensive Trainingseinheit, stieg danach erst am Freitag wieder ins Training ein.
Erstmals unter 24 Sekunden
Dass Mayer, die in Sand im Landkreis Kusel wohnt, nun auf zwei Strecken bei den nationalen Meisterschaften startet, hat auch mit ihrer kürzlich gelaufenen Bestleistung über die 200 Meter zu tun. „Ich bin das erste Mal überhaupt unter 24 Sekunden gelaufen“, freut sich die Sprinterin. In Mannheim hatte sie sich auf 23,97 Sekunden gesteigert, nachdem sie lange Zeit gar keine 200-Meter-Läufe bei einem Wettkampf absolviert hatte. „Über die 200 Meter rechne ich mir nichts aus. Ich will nur ein gutes Rennen laufen“, sagt sie.
Anders sieht es im 100-Meter-Sprint aus. Dort wartet Mayer mit der neuntbesten Meldeleistung auf und kam vor wenigen Tagen in Dessau-Roßlau ganz nah an ihre Bestmarke von 11,25 Sekunden heran. „Ich habe mehr drauf als 11,30 Sekunden“, merkt Mayer rückblickend auf ihre Saisonbestleistung in Dessau-Roßlau. Ihr Ziel ist der Einzug ins Finale am Samstag um 18.25 Uhr. Abhängig von Tagesform, Wind und Gegnerinnen sei für sie auch eine Verbesserung der Saisonbestleistung durchaus ein Ziel.
Mayer sieht trotz der Absage von Sprint-Star Gina Lückenkemper (SCC Berlin) „sehr starke Konkurrenz – da können ganz viele unter 11,30 Sekunden laufen“.
Raphael Holzdeppe belegte im Vorjahr bei der deutschen Meisterschaft hinter seinen beiden Dauerkonkurrenten Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre (beide Bayer Leverkusen) den dritten Platz. Bis heute fehlt dem 31-Jährigen der Titel bei den nationalen Meisterschaften der Männer. Der Weltmeister des Jahres 2013 wird sich auch in diesem Jahr mit den beiden Leverkusenern um Medaillen streiten. Aber auch Oleg Zernikel vom ASV Landau ist vorne zu erwarten. 5,50 Meter (beim Meeting in Rehlingen-Siersburg) hat Holzdeppe in diesem Jahr im Freien übersprungen. In der Halle meisterte er 5,62 Meter.
Fremgen verzichtet
Ab 11.40 Uhr beginnt am Samstag der Stabhochsprung-Wettbewerb, auf dessen Teilnehmerliste ursprünglich auch Nico Fremgen vom LAZ Zweibrücken stand. Mit einer Meldeleistung von 5,20 Meter war er gerade noch so in das Feld hineingerutscht. „Die Info, dass ich doch dabei bin, kam sehr überraschend. Sie hat mich auch sehr spät erreicht“, erklärt der aus Petersberg stammende, jetzt in Fischbach bei Dahn wohnende 23-Jährige, weshalb er seine Teilnahme absagte.
Als Grund führt er Trainingsrückstand an. Er wolle erst mal wieder in Tritt kommen: „Wenn sich die Corona-Auflagen ein bisschen gebessert haben, nehme ich auch wieder an Wettkämpfen teil.“
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
---|---|---|
05.–06.06.2021 | Deutsche Meisterschaften 2021 | Braunschweig (Deutschland) |
23.05.2021 | Pfingstsportfest 2021 | Rehlingen-Siersburg (Deutschland) |
21.05.2021 | Internationales Leichtathletik Meeting Anhalt 2021 | Dessau-Roßlau (Deutschland) |
15.05.2021 | Nationales Sportfest Road to Tokyo | Mannheim (Deutschland) |
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