Ein Pandabär verteilt Glatzen-Mützen
Stimmen & Stimmungen: Beim vierten Himmelsstürmer-Cup des LAZ Zweibrücken
Zweibrücken. Der vierte Himmelsstürmer-Cup, das Stabhochsprung-Meeting des LAZ Zweibrücken, war ein Erfolg. Das Debüt im Westpfalzstadion, weg aus der Innenstadt, ist geglückt. Rund 800 Fans sahen am Sonntag bei den Wettbewerben der Elite-Springer tolle Sprünge und waren begeistert.
Lässig, familiär ging es zu beim LAZ-Meeting. Während die ersten Damen wie LAZ-Sportlerin Natasha Montgomery (früher Benner) und Jasmin Moser bereits sprangen, schlenderte Top-Favoritin Silke Spiegelburg noch ganz gemütlich an der langen Reihe mit Bierzeltgarnituren und vielen Zuschauern auf dem Zufahrtsweg zur Dieter-Kruber-Halle vorbei. Kein Wunder, seit einiger Zeit trainiert sie eine Woche pro Monat in Zweibrücken bei Bundestrainer Andrei Tivontchik.
Die Zuschauer, darunter OB Kurt Pirmann, Bürgermeister Rolf Franzen und viele Vertreter aus Politik und anderen Sportarten, sahen tolle Wettkämpfe, feuerten die Athleten zu ihrer jeweiligen Musik mit Klatschpappen gekonnt an. Manche Fans verschlug es sogar auf die Haupttribüne des Stadions – über den Sitzschalen dort war nämlich Schatten. Derweil schleppten die Herren der Schöpfung nach und nach ihre Stabpakete ins Stadion. Damit war der Algerier Hichem Cherabi, der die Männer-Konkurrenz nachher nachhaltig belebte, schnell fertig – er besitzt nur zwei eigene Stäbe.
Natasha Montgomery hatte sich auf der Anlage, auf der auf zwei Bahnen gesprungen werden konnte, für den Steg anstatt der Tartanbahn entschieden. 3,82 Meter – im ersten Versuch drüber. 3,92 Meter – im ersten Versuch drüber. Die Saisonbestleistung, die Moderator Michel Werling daraufhin gleich zweimal ausgerufen hatte, stimmte aber laut der Athletin nicht. „Ich bin vorher schon mal 3,90 Meter gesprungen“, korrigierte die 25-Jährige, deren Bestleistung im Freien aus dem Jahr 2009 bei 4,25 Meter liegt. „Es hat Spaß gemacht heute, zufrieden bin ich aber nicht“, meinte sie nach drei Fehlversuchen über 4,02 Meter. „Ich brauche einfach noch mehr Sprünge und viel Geduld. Irgendwann kommt das dann wieder.“
Eine Disziplinkollegin, die ihr da durchaus die Hand reichen kann, ist Kristina Gadschiew. „Es wird schon alles besser, ich merk’s ja auch. Aber ich weiß nicht, wann der Durchbruch kommt“, seufzt die 30-Jährige, die nach drei gescheiterten Versuchen bei 4,02 Meter ganz schnell raus dem Wettkampf war. „Ich hab’ nicht nicht wieder das richtige Selbstvertrauen“, meinte sie. Überhaupt, erst seit zwei Wochen trainiere sie wieder, mit 16 Schritten Anlauf zu springen, das klappe noch nicht wieder richtig.
Einen der härtesten Jobs beim Himmelsstürmer-Cup hatte aber „Lazi“. „So hab’ ich mich mal selbst genannt“, meinte lachend der unbekannte 17-Jährige, der – in einem Pandabär-Kostüm steckend – Werbegeschenke verteilte. „Auch Schirmmützen für die Herren mit Glatze.“ Die Zeit in der LAZ-Halle, die er brauchte, um jeweils seinen Korb aufzufüllen, brauchte er auch, um auszudampfen und abzukühlen. Und das, obwohl er unter dem Kostüm nach eigenem Bekunden nur eine Unterhose trug.
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
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13.–14.06.2015 | Himmelsstürmer-Cup 2015 | Zweibrücken (Deutschland) |
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