Einmal kurz ins Rampenlicht gehuscht
Hintergrund: 176 Nachwuchssportler bei Meisterehrung der Sportjugend Rheinland-Pfalz ausgezeichnet
Mainz. Große Anerkennung für die möglichen Stars von morgen: 176 junge Sportlerinnen und Sportler sind am Donnerstagabend bei der Meisterehrung der rheinland-pfälzischen Sportjugend im kurfürstlichen Schloss in Mainz mit der Ehrennadel in Silber oder Bronze ausgezeichnet worden.
Die Sportjugend wollte diesmal vor allem den Eltern der Geehrten danken. Sie standen zu Beginn der Veranstaltung quasi im Mittelpunkt, ohne dass sie auf die Bühne mussten oder ihnen eine Ehrennadel oder Ähnliches überreicht wurde. Aber es gab zu Beginn der Veranstaltung einen Film zu sehen, der sozusagen ihnen gewidmet war. Einen Film, in dem die Eltern und Verwandten von rheinland-pfälzischen Aushängeschildern aus dem Sportbereich zu Wort kamen oder sich ihre Kinder für ihre Unterstützung bedankten – beispielsweise die Eltern von Stabhochspringer Raphael Holzdeppe, Fechter Peter Joppich oder Bahnradfahrerin Miriam Welte. Übrigens Sportler, die in jüngeren Jahren auch mal von der Sportjugend ausgezeichnet worden waren. „Auch die, die euch unterstützt haben, können stolz auf das sein, was ihr erreicht habt“, rief Karin Augustin, die Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, den Geehrten zu.
Für die Auszeichnung war ein Titelgewinn bei deutschen Jugend- oder Juniorenmeisterschaften oder ein Medaillengewinn bei internationalen Meisterschaften nötig – immerhin gewannen junge Rheinland-Pfälzer im vergangenen Jahr 14 internationale Titel. „Es gibt ganz ausgezeichnete junge Frauen und Männer im Sport in Rheinland-Pfalz“, freute sich auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz.
Unter den Geehrten waren einige bekanntere Gesichter, wie etwa Stabhochspringerin Anna Felzmann (LAZ Zweibrücken), 2014 deutsche U23-Meisterin und auch schon mal im Nationaltrikot unterwegs. Oder David Jäger, der für die TSG Grünstadt in der Zweiten Liga turnt und im Vorjahr für seinen Heimatverein TV Bad Bergzabern deutscher Jugendmeister im Geräteturnen Mehrkampf wurde. Bei solchen Ehrungen ist es aber auch so, dass viele Sportler und Sportlerinnen ins Rampenlicht rücken beziehungsweise gerückt werden, die sonst nicht so im Interesse der Öffentlichkeit stehen. Es sind nämlich nicht die Fußballer, Handballer oder Basketballer, die in großen Massen ausgezeichnet werden. Sondern beispielsweise die Tänzer, Triathleten oder Ruderer.
Und da waren ja auch noch die Athleten aus den Rand-Randsportarten, die am Donnerstagabend in Mainz einmal kurz in das Rampenlicht huschen durften. „Wir haben auch wieder einige Exoten dabei“, sagte Thomas Bienwald, der Vorsitzende der Sportjugend des Landesportbundes Rheinland-Pfalz. Da wäre zum Beispiel Kenneth Eissler (BWC Treis) aus Speyer, der Jugendeuropameister und -weltmeister im Barfußwasserskifahren ist. „Das ist wie Wasserskifahren, nur eben ohne Ski“, erzählte der 15Jährige, der dabei Geschwindigkeiten von bis zu über 70 Kilometern/Stunde erreicht – deutlich schneller also als ein Wasserskifahrer, erzählt Eissler. Und die Tricks, die er dabei macht, sind dabei noch ein bisschen schwieriger auszuführen.
Da wäre auch Nikolas Werner vom TuS 1907 Steinbach, der deutscher Jugendmeister im Sportstacking wurde. Sportstacking ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem Becher aufund wieder abgestapelt werden müssen. Und da wäre zum Beispiel die deutschen Meister im Ringtennis aus Rodenbach bei Neuwied. Auch bei denen spielten die Eltern eine große Rolle. Ringtennis ist nämlich Dorfsport in Rodenbach, so erzählen sie.
Nils erklärt – Randsportarten
Vor Kurzem bin ich mal nicht zum Fußball gegangen. Ich war stattdessen beim Rope Skipping. Vorher habe ich in meinem Sportlexikon nachgeschlagen, was das genau ist: eine moderne Art des Seilspringens. Ich habe in meinem Lexikon dann auch gelesen, dass Rope Skipping eine Randsportart sein soll. Ich habe ein paar Seiten zurückgeblättert und nachgelesen, was das denn nun wieder ist. Also: Eine Randsportart ist eine Sportart, die nicht von so vielen Menschen ausgeübt wird und nicht so viele Zuschauer hat. Ins Rampenlicht rücken Randsportarten bei Olympischen Spielen – zumindest die, die dabei sind. Rope Skipping gehört nämlich nicht dazu. (tnf)
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