EM-Nominierung wäre die Krönung LAZ-Speerwerferin Christin Hussong setzt sich Medaille bei DM zum Ziel Einen guten Wurf raushauen, eine Medaille gewinnen und damit das EM-Ticket lösen – diese Ziele setzt sich LAZ-Speerwerferin Christin Hussong bei der DM am Wochenende in Ulm. Daniel Clemens und Anna Felzmann greifen in Ulm zum Stab.

Zweibrücken. Die großen Hoffnungen ruhen auf Christin Hussong. Nach dem Saisonende für Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe und Kristina Gadschiew (Achillessehnenabriss) ist die Speerwerferin die einzig verbliebene Kandidatin des LAZ Zweibrücken mit realistischen Chancen auf die Teilnahme an der EM im August in Zürich. Die Tickets dafür werden nach den Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Ulm vergeben. Dort messen sich neben Hussong auch die LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens und Anna Felzmann mit der nationalen Konkurrenz.

Nach ihrem großen Wurf in Luzern vergangene Woche, als Hussong ihre Bestweite um mehr als drei Meter auf 63,34 Meter steigerte, damit die EM-Norm knackte, hat die 20-Jährige bei der DM den Anspruch, einen Podestplatz ergattern. „Ich fahre auf jeden Fall zur Meisterschaft mit dem Ziel, eine Medaille mitzubringen“, erklärt die U20-Vize-Europameisterin. Erstmals überhaupt hat die Sport- und Biologiestudentin in diesem Jahr ihren Speer über 60 Meter geschleudert, sich mit ihrer neuen Bestleistung in der deutschen Jahresbestenliste auf Platz zwei vorgearbeitet – noch vor Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen). Mit ihrer zweiten Teilnahme an der Aktiven-DM könnte Hussong die erfolgreiche Saison mit der EM-Nominierung krönen. Damit hatte sie vor der Saison nicht unbedingt gerechnet. „Mein Ziel war es, die 60 Meter zu übertreffen“, erklärt Hussong, die von ihrem Vater Udo trainiert wird. Als klar war, dass Christina Obergföll eine Babypause einlegen und somit ein Platz im deutschen EM-Team frei würde, habe die 20-Jährige damit geliebäugelt, die Norm zu schaffen. „Aber damit gerechnet habe ich nicht und auch nicht, dass mein Speer über 63 Meter fliegen wird.“ Durch die konstant guten Würfe nah an oder über die 60 Meter hat sich Hussong Sicherheit erarbeitet. „Ich habe jetzt in drei Wettkämpfen über 60 Meter geworfen, ansonsten 59 hoch. Mein Niveau hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren erhöht.“ Eine einfache Begründung für die Leistungssteigerung gebe es nicht. „Ich bin das erste Jahr ‚erwachsen’, habe demnach keine Deutschen Wintermeisterschaften mehr, arbeite auf einen Höhepunkt im Sommer hin.“ Damit habe sich das Training umgestellt. „Aber ich glaube nicht, dass es nur das ist. Es kommen viele Faktoren zusammen: Ich bin vom Kopf her reifer geworden, habe Technik und Kraft verbessert“, erklärt die Thaleischweilerin. Ob ihr Speer in naher Zukunft noch weiter fliegen wird, kann Hussong schwer einschätzen. „Ich weiß, dass ich weit werfen kann – das Problem ist nur, das auch im Wettkampf rüberzubringen.“

In Luzern habe sie beim Einwerfen gemerkt, dass es an diesem Tag mit der Norm klappen könnte. Dass es dann gar über 63 Meter ging, kam überraschend. Als der Speer die Hand verlies, habe Hussong aber gleich gespürt, dass es ein guter Wurf ist. Dieses Gefühl erhofft sie sich auch am Sonntag, wenn es um DM-Medaillen geht.

Unter Druck setzen will sich die LAZ-Athletin aber nicht, obwohl sie als eine mögliche große Überraschung gehandelt wird. „Davon unberührt bleibt man nicht“, erklärt die Studentin. Sie hat ihre Ziele aber ganz klar abgesteckt: gute Leistung bringen, EM-Ticket sichern, eine Medaille mitnehmen. „Ich käme nicht auf die Idee zu sagen, ich will Linda (Stahl) schlagen. Unmöglich ist das nicht, aber da müsste bei ihr alles schieflaufen und bei mir alles passen.“

Stabhochspringer Daniel Clemens geht es in Ulm vor allem darum, eine gute Leistung zu zeigen und wieder an seine Bestleistung von 5,60 Metern ranzukommen. Anna Felzmann hofft auf einen ähnlich guten Wettkampf wie bei der U23-DM, wo sie mit 4,30 Metern gewann.

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
25.–27.07.2014 Deutsche Meisterschaften 2014 Ulm (Deutschland)