Leichtathletik: Für die eine war es ein gelungener Auftritt mit einer neuen Saisonbestleistung. Die andere kam gar nicht dazu, den Staffelstab in die Hand zu nehmen. Speerwerferin Christin Hussong landete in Polen bei den Team-Europameisterschaften auf Platz zwei, für Sprinterin Sina Mayer blieb diesmal nur zuschauen und anfeuern.

Chorzów/Zweibrücken. Speerwerferin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken befindet sich mitten im Formaufbau in Richtung der Weltmeisterschaften (19. bis 27. August) im ungarischen Budapest. Die gute Form fällt der Europameisterin von 2018 nach einem schwierigen Jahr 2022 aber dabei nicht in den Schoß wie gefühlt in früheren Jahren. Schritt für Schritt arbeitet sich die Herschbergerin mit Vater und Trainer Udo zu alter Leistungsstärke zurück.

Chorzów war dafür ein gutes Pflaster. Hier hatte sie 2021 bei der Team-EM ihre immer noch gültige Bestleistung von 69,19 Meter aufgestellt. Für die Team-Europameisterschaften jetzt hatte sie daher drei Ziele: viele Punkte fürs deutsche Team sammeln, ihre bisherige Saisonbestleistung von 59,14 Meter knacken und über 60 Meter werfen. An alle drei Punkte konnte die 29-Jährige nach ihrem Wettkampf am Sonntagnachmittag im Silesian-Stadion einen Haken setzen. Mit den ersten beiden Versuchen auf 59,98 und 59,45 Meter hatte sie schon weiter geworfen als bisher in der noch jungen Saison. Und beim dritten Wurf flog der Speer dann auch über die 60-Meter-Marke, blieb bei 60,05 Meter stecken. Das waren 15 Punkte fürs deutsche Team.

„Fürs Team hätte ich gern die 16 Punkte geholt. Aber auf diese Leistung lässt sich aufbauen. Ich habe gemerkt, dass es weiter gehen kann als die 60 Meter. Aber ich habe oben zu früh gezogen. Beim Einwerfen hatte ich meine besten Würfe der Saison. Jetzt kann es in jedem Wettkampf etwas weiter gehen“, sagte Hussong hinterher zufrieden dem Internet-Portal Leichtathletik.de. Sie belegte mit dieser Weite den zweiten Platz hinter der Tschechin Nikola Ogrodnikova, die im vierten Versuch mit 61,75 Meter auch eine Saisonbestleistung warf. Ogrodnikova und Hussong waren dabei die einzigen beiden der 16 Teilnehmerinnen, die über 60 Meter warfen. Die drittplatzierte Britin Bekah Walton steigerte aber ihre Bestmarke auf 59,76 Meter.

Hussongs Vereinskollegin Sina Mayer konnte am Samstag bei der deutschen Staffel über 4x100 Meter nur zuschauen. „Klar, es wäre schön gewesen, auf der Bahn zu stehen. Aber wir Mädels sind in unseren Einzelzeiten zeitlich eng beieinander, sodass man sich nie sicher sein kann, ob man läuft“, sagte die 28-Jährige, die Bexbach wohnt und in Saarbrücken bei Uli Knapp trainiert, etwas enttäuscht. Die Aufstellung habe sie am Donnerstag erfahren. „Da wir hier fünf Sprinterinnen waren, die in Frage kamen, konnte eine nicht laufen. Und leider hat es mich getroffen“, stellte Mayer fest. Da blieb ihr nicht viel mehr als am Samstag und Sonntag alle Teamkollegen von der Tribüne anzufeuern. Vielleicht läuft sie kurzfristig am kommenden Sonntag in der Schweiz. „Ansonsten liegt der Fokus jetzt auf den deutschen Meisterschaften am 8./9. Juli in Kassel, da möchte ich angreifen“, unterstrich sie Morgen geht es zurück nach Deutschland.

Die deutsche Mannschaft belegte bei den Team-Europameisterschaften letztlich Platz drei mit 387,5 Punkten. Gold gewannen die Italiener (426,5) vor Gastgeber Polen (402,5).

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
08.–09.07.2023 Deutsche Meisterschaften 2023 Kassel (Deutschland)
23.–25.06.2023 Team-Europameisterschaften 2023 Chorzów (Polen)