Gadschiew springt zur WM
Stabhochspringerin wird Zweite bei DM – Holzdeppe verpasst Norm – Werrmann Vierter
Kristina Gadschiew hat es geschafft. Als Zweite bei der Leichtathletik-DM steht ihrer Nominierung für die Weltmeisterschaft in Berlin nichts mehr im Wege.
Zweibrücken. Kristina Gadschiew hat einen weiten Weg hinter und noch vor sich. Heute um elf Uhr geht ihr Flug nach Belgrad zur Universiade, wo sie am Mittwoch die Qualifikation bestreitet. Doch im August wird ihr Weg die Stabhochspringerin des LAZ Zweibrücken nach Berlin führen – zur Leichtathletik- Weltmeisterschaft. Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm sprang die 25-Jährige gestern auf Platz zwei und machte sich damit selbst das beste Geschenk zu ihrem Geburtstag am vergangenen Freitag. „Das ist super. Ich kriege das immer noch nicht ganz auf die Reihe“, suchte Gadschiew nach dem Wettkampf nach Worten.
Bereits bei 4,25 Metern war sie in den Wettkampf eingestiegen, absolvierte danach jede Höhe, die in Fünf-Zentimeter- Schritten gesteigert wurde. Einen Fehlversuch leistete sie sich jeweils bei 4,35 Meter und 4,50 Meter. „Der Versuch über 4,50 Meter war wirklich gut. Aber danach war ich richtig platt wegen der vielen Versuche“, berichtete die Studentin, die den Wettkampf mit 4,50 Metern beendete. Die 4,55 Meter – das wäre Einstellung ihrer Saisonbestleistung und die bereits erfüllte Norm gewesen – riss sie drei Mal. „Erst danach habe ich realisiert, dass ich tatsächlich Zweite geworden bin. Damit hätte ich nie gerechnet.“ Zu diesem Zeitpunkt waren Anna Battke und Carolin Hingst vom USC Mainz bereits mit einem „Salto Nullo“, also drei ungültigen Versuchen, ausgeschieden.
Die Drittplatzierte Lisa Ryzih (Ludwigshafen) war wie Gadschiew an 4,55 Metern gescheitert, zuletzt aber nur bei 4,40 Metern gesprungen. Einzig Siegerin Silke Spiegelburg (Bayer Leverkusen) übertraf die Norm erneut und trug sich mit 4,65 Metern in die Siegerliste ein.
Seine Chance auf ein WM-Ticket verpasst hat Raphael Holzdeppe, der bei den Männern am Samstag mit 5,60 Metern Rang fünf belegte. „Es war eigentlich sehr einfach, heute hier zu gewinnen“, meinte der Abiturient mit Blick auf die vor ihm Platzierten, die allesamt nur 5,70 Meter übersprungen hatten. Es musste sogar ein Stechen über den Sieger entscheiden, dass Alexander Straub (LG Filstal) gegen Tobias Scherbarth für sich entschied. Dahinter landeten wegen der größeren Zahl an Fehlversuchen Björn Otto und Tim Lobinger. Mit seinem Wettkampf war Holzdeppe nicht zufrieden. „Hätte ich einen Sprung gemacht wie über 5,60 Meter, dann hätte ich auch zehn oder 15 Zentimeter höher springen können. Aber ich muss das einfach als Erfahrung verbuchen. Diesmal ist es eine negative, beim nächsten Mal wird es eine positive sein“, meinte der 19-Jährige einen Tag nach dem Wettkampf.
„Mit einem Auge weine ich, mit dem anderen Auge lache ich“, meinte Hürdensprinter Jens Werrmann nach seinem vierten Platz über die 110 Meter Hürden, der zurzeit wohl stärksten deutschen Disziplin. Im Fotofinish hatte er sich dem Leipziger Thomas Blaschek mit 13,54 Sekunden nur um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben müssen. Die Zeit bedeutete für den Zweibrücker die zweite Normerfüllung. Seine Chance auf ein Ticket für Berlin ist dennoch gering. „Aber ich überglücklich. Nach zwei Jahren Verletzung hätte ich nie gedacht, dass ich so schnell schon wieder solche Zeiten laufe“, erklärte Werrmann. „Mit den 13,54 Sekunden wäre man in jedem EMFinale mindestens Sechster geworden.“ Marlon Odom vom LAZ lief in sehr guten 13,61 Sekunden ebenfalls Saisonbestzeit und wurde Sechster. Einen hervorragenden Wettkampf lief auch Aline Krebs, die über 800 Meter Fünfte wurde in 2:05,64 Minuten.
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