Pfälzer Quartett zur WM

Mannheim. Vier der vermutlich 68 deutschen Teilnehmer an den U20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA, 22. bis 27. Juli) kommen aus der Pfalz. Gestern haben sich bei der Bauhaus-Junioren-Gala in Mannheim die Stabhochspringer Oleg Zernikel und Lamin Krubally (beide ASV Landau), die Hochspringerin Leonie Reuter (TV Rheinzabern) und die Sprinterin Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) qualifiziert.

Der Landauer Trainerfuchs Jochen Wetter (73) versteckte seine riesige Freude nicht: Bei allen Erfolgen, die er als Trainer im Stabhochsprung schon feiern durfte, der gestrige dürfte einer der größten sein: Sein Schützling Oleg Zernikel (19) sprang 5,40 Meter und verbesserte seine Bestleistung um 20 Zentimeter, belegte höhengleich mit dem britischen Sieger Harry Coppell Platz zwei, und Trainingspartner Lamin Krubally als Siebter, aber zweitbester Deutscher sicherte sich das zweite Ticket für die U20-WM. Da lagen sich Wetter und Technikcoach Wladimir Ryzih, der als Landestrainer ein-, zweimal die Woche nach Landau kommt, vor Freude in den Armen. Und was wird Wetter als nächstes tun? Auch er wird ein Ticket nach Eugene buchen, er lässt sich nicht entgehen, wenn zwei seiner Athleten international antreten. Für Krubally ist das eine Premiere, Zernikel war schon Vierter der U18-WM 2011 und Fünfter der U20-EM 2013.

Ebenfalls aus Landau kommt Leonie Reuter. Im Trikot des TV Rheinzabern bestätigte sie gestern ihre gute Form, zusammen mit Siegerin Sophie Frank (1,82 m) wird sie ebenfalls in den Eugene-Flieger steigen. Mit 1,79 Meter wurde sie gestern Fünfte, nur knapp riss sie die 1,82 Meter, die sie schon Mitte Mai überflogen hatte. Es war gestern nicht ihr Wetter. „Wenn es so heiß ist, werde ich schnell müde und habe weniger Kraft“, sagte sie. Das Dumme: „Ich fürchte, in Eugene wird es ähnlich warm sein“. Was Trainer Werner Roth ahnte, wurde noch an der Anlage Gewissheit, auch wenn Leonie Reuter zwischendurch mal Zweifel hatte: die WM-Teilnahme, die sie sich redlich verdient hatte.

Als vierte Pfälzerin, das war wohl die größte Überraschung, hat sich die Sprinterin des LAZ Zweibrücken, Sina Mayer, das Flugticket gesichert. „Ich fliege zwar nur als Ersatzfrau mit, aber ich freue mich riesig, ich kann’s gar nicht glauben“, sagte Mayer, die gerade ihr Fachabitur in Homburg ablegte und deshalb etwas weniger Wettkämpfe bestritten hatte. Nicht zu ihrem Nachteil. Hoch erfreut war Trainer Karl-Heinz Werle: „Ich hatte das Ticket im Hinterkopf, umso schöner , das es klappte, das wird Sina weiter motivieren“.

Am zweiten Gala-Tag zählte der Männer-Hochsprung zu den Höhepunkten: Tobias Potye flog über 2,22, David Nopper über 2,20 und Falk Wendrich, der ebenfalls die WM-Norm hat, über 2,16 Meter. Nun hat Dietmar Chounard als verantwortlicher U20-Bundestrainer ein Luxusproblem: Einen muss er streichen. Heute wird der DLV das WM-Team nominieren, das kommenden Montag in die USA fliegen wird.

In den Einlagewettbewerben der Männer und Frauen erfüllte eine Quartett erstmals die Norm für die EM in Zürich (12.-17. August). Die erst 20 Jahre alte Hürdensprinter Franziska Hofmann lief 12,93 Sekunden, Rebekka Haase wurde über 200 Meter in 23,01 Sekunden gestoppt, und Robin Erewa (20,46) und Sven Knipphals (20,48) trumpften auf dieser Distanz ebenfalls auf. Schnellster war der Brite Adam Gemili in 20,20 Sekunden.