„Rennwiese ist eine außergewöhnliche Strecke“
Merkur-Interview: LAZ-Trainer Thomas Zehfuß ist Organisator der Pfalzmeisterschaften im Cross am Sonntag
Zweibrücken. Auf der Zweibrücker Rennwiese werden an diesem Sonntag zum dritten Mal die Pfalzmeisterschaften im Cross-Lauf vom Leichtathletikzentrum (LAZ) Zweibrücken ausgerichtet. Merkur-Redakteur Werner Kipper unterhielt sich mit LAZ-Trainer Thomas Zehfuß, der für die Organisation verantwortlich ist.
Zum dritten Mal werden Pfalz-Meisterschaften im Cross in Zweibrücken ausgetragen. Verbuchen Sie das als Honorierung der Erfolge Ihrer Athleten?
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<dt><a href="/images/pressespiegel/489/originals/thomas-zehfuss.jpg" title="LAZ-Trainer Thomas Zehfuß"><img src="/images/pressespiegel/489/thomas-zehfuss.jpg" alt="LAZ-Trainer Thomas Zehfuß" /></a></dt>
<dd><strong>Thomas Zehfuß</strong></dd>
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<blockquote><strong>Thomas Zehfuß:</strong> Dass das LAZ Zweibrücken zum dritten Mal die Pfalzmeisterschaft Cross erhält, setzte ich nicht direkt in Zusammenhang mit den Erfolgen unserer Sportler. Ich sehe dies eher darin begründet, dass die Veranstaltung bei den beiden vorausgegangenen Terminen auf sehr gute Kritik seitens der Sportler und des Leichtathletikverbandes stieß. Organisation und Strecke, besonders die gute Einsehbarkeit, wurden gelobt. Wir hatten uns auch im letzten Jahr um die Ausrichtung beworben, bekamen aber keinen Zuschlag, da solch eine Veranstaltung nicht drei Mal hintereinander am gleichen Ort sein dürfe.</blockquote>
Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie, und über welche Strecken werden bei den Aktiven und der Jugend die Meister ermittelt?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Inzwischen steht die Anzahl der Teilnehmer fest. Laut Leichtathletikverband liegen 160 Meldungen vor. Es bleibt auch abzuwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Es sind starke Schneefälle vorausgesagt. Dies könnte den einen oder anderen abschrecken, die Anreise nach Zweibrücken anzutreten.</blockquote>
Warum fristet der Cross-Lauf hierzulande noch ein Mauerblümchen-Dasein?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Aus unseren Erfahrungen heraus fristet diese Art, Laufsport zu betreiben, besonders bei uns in der Westpfalz ein Schattendasein. Bei Veranstaltungen in der Südpfalz, in Rülzheim, Hatzenbühl oder Bad Bergzabern, sind die Läufe sehr gut besetzt. Beim DLV-Cross in Darmstadt, an dem wir jedes Jahr teilnehmen, sind sie teilweise sogar überfüllt. Auch Startlisten aus dem badischen und württembergischen Raum weisen hohe Teilnehmerzahlen auf. Ich denke, das Ganze steht auch in Zusammenhang mit der Grundphilosophie des jeweiligen Vereins in Verbindung. Da wird oft der Mehrkampf favorisiert und das Laufen eher an den Rand gedrängt. Wie viel Spaß Kinder beim Crosslauf haben, hat man auch bei dem vom LAZ schon zwei Mal durchgeführten Cross-Cup gesehen. Auch hier waren die Starterfelder voll besetzt.</blockquote>
Was zeichnet einen erfolgreichen Crossläufer aus?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Ich denke, den klassischen Crossläufer gibt es nicht. Sicher läuft der eine oder andere Cross lieber als auf der Bahn. Die Sportler unserer Laufgruppe finden sich eigentlich auf jedem Untergrund zurecht. Wenn man überhaupt einige Eigenschaften herausstellen will, so sind dies Kraft, Ausdauer, Widerstandskraft und Willen. Dies sind aber auch Eigenschaften, die in anderen Laufdisziplinen gefordert werden.</blockquote>
Nutzen Sie die Cross-Saison vordergründig als Vorbereitung für den Sommer?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Crossläufe sind wesentlicher Bestandteil unserer Trainingsphilosophie. Sie werden nicht eigens vorbereitet, sondern aus dem Trainingsprozess heraus gelaufen. Ich halte diese Art des Laufens für die beste Form zur Ausbildung der Kraft- und Kraftausdauerfähigkeiten. Außerdem lernt man, sich durchzusetzen, denn gerade, wenn die Felder stark besetzt, sind geht es am Start manchmal oft recht ruppig zu. Hier muss man sich behaupten. Spätestens bei Rennen auf nationaler Ebene werden unsere Läufer in diversen Vorläufen auch mit Rangeleien und Positionskämpfen zu tun haben. Es gilt, schon früh Erfahrungen zu sammeln.</blockquote>
Sind die Pfalz-Meisterschaften im Cross eine ausgezeichnete Gelegenheit, dass sich Ihre Läufer und Läuferinnen auch ein Mal vor Ort präsentieren und beweisen können?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Sicher sind die Cross-Pfalzmeisterschaften in Zweibrücken eine gute Gelegenheit, den eigenen Nachwuchs dem heimischen Publikum zu präsentieren, da wir ja doch die meiste Zeit auswärts laufen. Vielleicht kann man so den einen oder anderen dafür begeistern, sich unserer Gruppe anzuschließen.</blockquote>
Ihre Läufer und Läuferinnen sind neben den Stabhochspringern, Hürdenläufern und Werfern mittlerweile ein fester Bestandteil des LAZ. Woran machen Sie den Aufwärtstrend fest?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Es gehört zur Vereinsphilosophie, sich verschiedene Standbeine zu verschaffen. Neben den erwähnten Disziplinen ist dies auch der Lauf. Erfolgreich kann man nur sein, wenn man auch die richtigen Talente hat und diese gezielt fördert. Die Laufgruppe rekrutiert ihre Talente schon über Jahre hinweg aus der vereinseigenen Sichtungsmaßnahme, früher der Langlauftag und heute der Cross-Cup, die in Zusammenarbeit mit den Schulen durchgeführt wird. Viele Talente kommen mittlerweile aber auch direkt, da es sich herumgesprochen hat, dass in unserem Verein gut und erfolgreich gearbeitet wird. Fazit: Der Erfolg liegt in der Talentsichtung und der danach folgenden gezielten Förderung.</blockquote>
Mit wie vielen Teilnehmern wird das LAZ bei den Pfalzmeisterschaften starten, und wem räumen Sie über welche Strecken die größten Titelchancen ein?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Sicherste Titelkandidatin war Aline Krebs bei den Frauen. Sie wird leider nicht starten, da sie am gleichen Tag bei einem internationalen Meeting in Karlsruhe über 1500 Meter an den Start geht. Weitere Läufer sind Katharina Welker, Eileen Bischoff, Larissa Häfner, Lea Scheerer, Florian Pfeiffer, Jannis Wolf, Paul Krause, Lisa Sewohl und Aline Salzmann. Mit Sicherheit wird hier die eine oder andere Platzierung auf vorderen Rängen gelingen. Ich möchte mich aber nicht festlegen, da Crossläufe eigene Gesetze haben und die Konkurrenz aus der Südpfalz sehr stark ist.</blockquote>
Was unterscheidet die Zweibrücker Rennwiese von den übrigen Cross-Strecken?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> Mit Sicherheit ist das markanteste Unterscheidungsmerkmal, dass es sich hier um eine Pferderennbahn handelt. Dies ist schon außergewöhnlich, wenn man bedenkt, das Cross-Strecken oft durch Weinberge oder Wald und Wiesengelände führen. Anders ist auch die Einsehbarkeit. Man kann den Rennverlauf von allen Seiten einsehen und hat so immer genau Informationen über den Stand der Dinge. Auch die natürlichen Hindernisse im Innenraum der Rennwiese haben ihren eigenen Reiz.</blockquote>
Nutzen Sie die natürlichen Gegebenheiten vor Ort oder nehmen Sie noch Veränderungen vor?
<blockquote><strong>Zehfuß:</strong> An den örtlichen Gegebenheiten werden wir nichts ändern. Wir werden Hindernisse in den Kurs einbeziehen, lassen aber älteren Läufer auch die Möglichkeit, diese zu umlaufen. Ansonsten wird das Rennen außen durch den Sand führen.</blockquote>
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