Cindy Roleder hat ihre Saison versilbert. Nach einem Traumlauf wachte die Hürdensprinterin als WM-Zweite auf und konnte es selbst noch nicht fassen. Bestzeit im wichtigsten Rennen des Jahres.

Peking. Als Platz und Zeit auf der Anzeigetafel aufleuchteten, da riss Cindy Roleder die Augen weit auf und griff sich an den Kopf. Zweite in 12,59 Sekunden. Oder noch schöner: WM-Silber in persönlicher Bestzeit. Die Hürdensprinterin aus Leipzig konnte ihr Glück lange nicht fassen. „Das war ein Traumlauf! Und eine hammermäßige Zeit. Vom ersten Schritt bis zur letzten Hürde hat heute alles gepasst“, sagte die 26-Jährige am Freitag nach dem WM-Finale über 100 Meter Hürden.

Freunde, Trainer und Kollegen hatten geahnt, was die Hürdensprinterin und Siebenkämpferin vom SC DHfK Leipzig drauf hat. Ihr Ziel war das Finale. Am Ende eines turbulenten Tages kam die Silbermedaille bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften dann doch überraschend. Die EM-Dritte von 2014 musste sich nur der Jamaikanerin Danielle Williams geschlagen geben: Sie holte Gold in 12,57 Sekunden. Dritte wurde die Weißrussin Alina Talay in 12,66.

Roleder wurde von den Teamkollegen am Athletenblock wie wild gefeiert, Stabhochspringerin Martina Strutz warf ihr Küsse zu, und Robert Hartings Freundin Julia Fischer jubelte mit. Als sie in die Deutschland-Fahne gehüllt war, da raste der WM-Zweiten das ganze Rennen wie im Zeitraffer noch mal durch den Kopf. „Den Start habe ich super getroffen. Und hinten raus ist sowieso meine Stärke. Dann hab’ ich mich ins Ziel geworfen.“ Auf die Silber-Party in Peking freut sie sich schon: „Das wird ’ne Mega-Sause!“

Es war die sechste Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
22.–30.08.2015 Weltmeisterschaften 2015 Peking (China)