Saisonbestleistungen für LAZ-Athleten
Sprinterin Sina Mayer vom LAZ Zweibrücken überzeugt beim Pfingstsportfest in Rehlingen. Auch LAZ-Stabhochspringer Raphael Holzdeppe steigert sich. Speerwerferin Christin Hussong sagt Wettkampf ab.
Rehlingen/Zweibrücken. Sprinterin Sina Mayer vom Leichtathletikzentrum (LAZ) Zweibrücken hat ihren starken Saisonstart bestätigt. Nach dem die 28-Jährige aus Schönenberg-Kübelberg bereits zum Saisoneinstieg beim Meeting in Wetzlar über die 100 Meter respektable 11,43 Sekunden auf die Bahn gebracht hatte, setzte sie am Sonntag beim 58. Pfingstsportfest im saarländischen Rehlingen noch einen drauf. Sie brannte 11,36 Sekunden auf die Bahn und sicherte sich mit Saisonbestleistung Rang drei. Ihre Zeit war die viertschnellste, die eine Deutsche in diesem Jahr im Freien gelaufen war. Rund eine Zehntelsekunde trennte die 28-Jährige von ihrer persönlichen Bestzeit (11,25 Sekunden), die noch aus dem Jahr 2017 datiert. Schneller als Mayer waren in Rehlingen nur Siegerin Patrizia van der Weken aus Luxemburg (11,12 Sekunden) und die Zweitplatzierte Veronica Pereira aus Singapur (11,26 Sekunden).
Auch für LAZ-Stabhochspringer Raphael Holzdeppe lief es beim Pfingstsportfest ganz ordentlich. Nachdem er zum Saisoneinstieg in der Vorwoche in Diefflen 5,45 Meter übersprungen hatte, steigerte er sich nun auf 5,55 Meter. Diese Höhe überwand der 33-Jährige im ersten Versuch. Bei 5,65 Metern wollte die Latte aber (noch) nicht liegenbleiben. Das reichte dennoch zum geteilten fünften Platz mit dem Niederländer Menno Vloon. Den Wettkampf gewann Bo Kanda Lita Baehre von Bayer Leverkusen (5,76 Meter) vor dem Polen Piotr Lisek (5,73 Meter).
Die dritte LAZ-Athletin, die in Rehlingen an den Start gehen sollte, musste ihren Auftritt kurzfristig absagen. Christin Hussong, Europameisterin von 2018, griff nicht zum Speer. In Abwesenheit der Herschbergerin gewann Victoria Hudson (Österreich) mit 61,99 Metern.
Vor den Augen von Bundestrainer Boris Obergföll drückte aber ein anderer Rheinland-Pfälzer dem Speerwurf-Wettbewerb seinen Stempel auf. Europameister Julian Weber vom ASV Mainz, der sich aber zu Beginn des Wettbewerbs mit dem Anlauf äußerst schwer tat. Webers erster Versuch war ungültig, beim zweiten schleuderte er den Speer zwar auf 81,53 Meter, aber auch da passte der Anlauf nicht. „Er ist ins Trippeln gekommen“, merkte Obergföll kritisch an, schob aber direkt nach: „Der wirft trotzdem heute mindestens über 85 Meter.“
Und der Bundestrainer behielt Recht. Im vierten Versuch passte der Anlauf immer noch nicht ganz, aber Weber traf das 800 Gramm schwere Gerät beim Abwurf fast perfekt. 88,37 Meter stand Sekunden später auf der Anzeigetafel – Saisonbestleistung, WM-Norm, Platz drei aktuell in der Welt. „Ich bin unfassbar zufrieden Das war mega geil“, sagte Weber strahlend. „Wir hatten doch recht starken Gegenwind, und ich musste meinen Anlauf wegen der kurzen Anlaufbahn umstellen. Daher bin ich zuversichtlich, dass es demnächst noch weiter geht.“ Das glaubt auch Obergföll. „In diesem Jahr kann es in Richtung 90 Meter bei Julian gehen“, sagte der Bundestrainer. Weit entfernt davon ist Andreas Hofmann. Der Stadionrekordhalter in Rehlingen (91,44 Meter) kam überhaupt nicht zurecht und schaffte keinen Wurf über 75 Meter. Viel Arbeit für den Mannheimer bis zur WM in Budapest Mitte August.
Webers Traumwurf war die hochwertigste Leistung in Rehlingen – aber nicht die einzige. Schon im ersten Wettbewerb fiel eine WM-Norm – eine, die selbst die Experten überraschte. Die 24-jährige Kugelstoßerin Yesimi Ogunleye von der MTG Mannheim überraschte erst mit 19,04 Meter in ihrem ersten Versuch und legte später 19,31 Meter nach – gut 80 Zentimeter weiter als ihre alte Bestleistung.
Begeisternd war auch der Auftritt von Mittelstreckler Robert Farken. Der Leipziger legte über 1500 Meter einen Sensations-Auftritt hin, lief in 3:32,10 Minuten die drittschnellste Zeit des Jahres weltweit bisher und sah auf den letzten 100 Metern extrem locker aus. „Ich habe die härtesten eineinhalb Jahre meines Lebens hinter mir“, sagte der 25-Jährige, der mit einer Hüftverletzung lange Zeit außer Gefecht gesetzt war.
Neben Stabhochspringer Lita Baehre, dessen 5,76 Meter neuen Stadionrekord bedeuteten, überzeugte auch Hochsprung-Vize-Europameister Tobias Potye (München, 2,27 Meter), der nur knapp an einer neuen persönlichen Bestleistung von 2,31 Metern scheiterte.
Para-Weitspringer Markus Rehm landete bei sehr respektablen 8,33 Metern, und Weitspringerin Malaika Mihambo lief mit 11,70 Sekunden über 100 Meter „genau nach Plan“, wie ihr Trainer Uli Knapp aus Kirkel sagte. In einer Disziplin war die 29-Jährige aber nicht zu schlagen – niemand im Stadion gab so viele Autogramme wie die Weltmeisterin und Olympiasiegerin.
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
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28.05.2023 | Pfingstsportfest 2023 | Rehlingen-Siersburg (Deutschland) |
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