Peking. Nach ihrem Traumlauf in die Geschichtsbücher schlug Dafne Schippers die Hände vor das Gesicht und sank zu Boden: Die niederländische Sprint-Sensation ist bei der WM in Peking in beängstigender Manier zum 200-Meter-Gold gestürmt und im viertschnellsten Rennen der Geschichte mit 21,63 Sekunden so schnell wie keine Europäerin vor ihr gelaufen. Nur die längst verstorbene Weltrekordlerin Florence Griffith-Joyner (21,34 und 21,56) und Doperin Marion Jones (21,62/ beide USA) waren jemals schneller. Die 23 Jahre alte Schippers, die bereits Silber über 100 Meter gewonnen hatte, unterbot den mit 21,71 Sekunden gemeinsam von Marita Koch (1979/1984) und Heike Drechsler (1986) gehaltenen Uralt-Europarekord um acht Hundertstel. Mit ihrem gnadenlosen Finish fing die Blondine aus Utrecht auf der Zielgeraden die Jamaikanerin Elaine Thompson (21,66) ab. Platz drei ging durch Veronica Campbell-Brown (21,97) ebenfalls an Jamaika. Schippers’ Entwicklung ist außergewöhnlich. Als Siebenkämpferin holte bei der WM 2013 mit nur 21 Jahren bereits Bronze.