Zweibrücken. Ist der kleine Junge im Benzema-Trikot, der am Ende auf dem Siegertreppchen steht, vielleicht der neue Raphael Holzdeppe? Noch weiß man das nicht. Am Dienstagnachmittag hat sich das LAZ Zweibrücken bei seinem Talent-Cup aber wieder auf die Suche gemacht nach den nächsten leichtathletischen Top-Talenten.

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause haben die LAZ-Trainer die Sichtung diesmal modifiziert. Von Ende Januar bis Mitte März waren vor allem die LAZ-Trainerinnen Katrin Krause und Ulrike Beyerlein in dritten und vierten Klassen von elf Grundschulen im Sportunterricht. „Das war sehr zeitaufwendig, wir haben 22 Klassen besucht“, erzählt Krause. Rund 500 Grundschüler seien auf diese Weise gesichtet worden. Auch Top-Speerwerferin Christin Hussong, die inzwischen 20 Stunden im Monat beim LAZ arbeitet, machte dabei mit. „Wir haben einen Stundenplan für jede Klasse gemacht“, sagt Krause weiter. Nach dem Warmmachen hätten die Trainer bei einem 20-MeterSprint die Zeit gemessen, Standweitsprung und Einbeinsprünge mit den Kindern geübt. „Wir hoffen, dass wir so wieder Kinder zu uns bekommen, die nur über den Talent-Cup wahrscheinlich nicht gekommen wären“, sagt LAZ-Vorsitzender Alexander Vieweg zum Gang direkt in die Schulen. Die Resonanz sei gut gewesen, unterstreicht Krause.

„Das ist eine coole Idee, wir haben das anderen Vereinen schon weiter erzählt“, findet Thomas Beyerlein. Der Chef des Leichtathletikverbandes Pfalz lost die Kinder bei seinem Heimatverein am Mikrofon gerne durch den Parcours. Beim LAZ Zweibrücken habe die Corona-Krise keine große Delle beim Nachwuchs verursacht. „Die Kinder vom Talent-Cup 2019 haben wir aber verloren, da sind nur noch drei, vier übrig geblieben“, verdeutlicht Krause. Vor allem im U18- und U20-Bereich sehe es inzwischen sehr traurig aus, auch in anderen Landesverbänden, stellt Verbandschef Beyerlein fest. „Aber bei den Kindern ist die Begeisterung da“, freut er sich.

Anhand der in den Schulen erhobenen Daten wurden die Kinder zum Talent-Cup am Dienstag in die Dieter-Kruber-Halle eingeladen. Da standen für die rund 50 kleinen Sportler in ihren jeweiligen Riegen wieder ein 20-Meter-Sprint aus dem Anlauf durch die Zeitmessanlage, Kugelstoßen mit kleinen Medizinbällen (ein oder zwei Kilo), Weitsprung aus der Zone und ein Bananenkistenlauf an.

Felix Nitzschke vom Fasanerieberg hatte vor allem beim Lauf viel Spaß. „7,94 Sekunden“, sagt der Neunjährige, wie aus der Pistole geschossen, auf die Frage, wie schnell er denn über die Bananenkisten war. Der Drittklässler der Sechsmorgen-Grundschule in Niederauerbach drehte die Runde in der Riege von LAZ-Dreispringer Malik Harrell, während seine Eltern Pascal und Miriam begeistert zusahen.

Bis zur Siegerehrung mit den begehrten Urkunden konnte der Nachwuchs danach noch die LAZ-Halle erkunden. Zum Beispiel bei Alexander Gakstädter mal einen echten Stabhochsprungstab in die Hand nehmen und mit einem Schubs vom Kasten auf die dicke Matte fliegen. „Professioneller Mini-Stabhochsprung“, nannte der LAZ-Trainer das lachend.

Zugehörige Wettkämpfe

Datum Name Ort
21.03.2023 Talent-Cup 2023 Zweibrücken (Deutschland)