Viele Starter, aber wenig Medaillenkandidaten
DOSB nominiert 90 Leichtathleten für Olympische Spiele. LAZ-Speerwerferin Christin Hussong gehört zu den Hoffnungsträgern.
Frankfurt. Mit einem großen Team von 90 Sportlern, aber wenigen Medaillenkandidaten fliegen die deutschen Leichtathleten zu den Sommerspielen nach Tokio. Der zweifache Kugelstoß-Weltmeister David Storl fehlt ganz, Diskus-Olympiasiegerin Christoph Harting und die zuletzt verletzte Topsprinterin Gina Lückenkemper sind nur Ersatz. Prominente Absagen gab es schon vor der Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) am Samstag; einige Fragezeichen bleiben.
Angeführt wird das Aufgebot von Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz, dem derzeit weltweit herausragenden Speerwerfer Johannes Vetter aus Offenburg und Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul (Mainz). Zu den wenigen Medaillenkandidaten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zählt auch Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken. Für Kugelstoßerin Christina Schwanitz (35) vom LV 90 Erzgebirge sind es bereits die vierten Spiele, für Hindernisläuferin Gesa Krause (28/Trier) die dritten. Ihr Ticket erhielt auch Sprinterin Laura Müller vom SV GO! Saar 05, die als Läuferin in der 4x400-Meter-Staffel vorgesehen ist.
Große Freude löste das Tokio-Ticket bei Siebenkämpferin Carolin Schäfer aus. Die frühere WM-Zweite aus Frankfurt hatte wegen Nebenwirkungen einer Corona-Impfung ihre Teilnahme an den Qualifikationswettkämpfen in Götzis und Ratingen absagen müssen, ist aber in Japan dabei. „Caro hatte die Olympia-Norm im Jahr 2019 erreicht und nimmt zudem im World Ranking eine vordere Platzierung ein“, sagte Idriss Gonschinska, der DLV-Vorstandsvorsitzende Leistungssport. Ihre zuletzt gezeigten Leistungstests würden eine klare Tendenz nach oben zeigen.
Nur bergab ging es für Christoph Harting, den Bruder von 2012-Olympiasieger Robert Harting, seit seinem Gold-Coup von Rio. In dieser Saison wurde er auch von der nationalen Konkurrenz überflügelt. Nur wenn Daniel Jasinski (Wattenscheid), Clemens Prüfer (Potsdam) oder David Wrobel (Magdeburg) ausfallen, darf der 31-jährige Berliner nachrücken.
Ein Rätselraten herrscht auch um die Form von Konstanze Klosterhalfen: Die WM-Dritte über 5000 Meter ist für die 10 000 Meter nominiert, wo sie im Februar in Austin/Texas einen deutschen Rekord (31:01,71 Minuten) aufstellte. Es war das bisher einzige Rennen der 24-jährigen Leverkusenerin in diesem Jahr, sie soll mit Rückenbeschwerden kämpfen. 2020 litt sie an einer Überlastungsreaktion im Becken.
Sprinterin Gina Lückenkemper, EM-Zweite über 100 Meter, kämpfte zuletzt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel und ist wie Harting Ersatz. In dem komplizierten Qualifikationsmodus zählten auch noch Leistungen aus dem WM-Jahr 2019 und die Platzierung in der Weltrangliste „Road to Tokio“.
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
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23.07.–08.08.2021 | Olympische Sommerspiele 2020 | Tokio (Japan) |
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