Kaiserslautern/Zweibrücken. Cordian Mielczarek aus Kaiserslautern gilt als großes Talent im Zehnkampf. „Er hat sehr gute Anlagen“, sagt auch Alexander Gakstädter, sein Stabhochsprungtrainer vom LAZ Zweibrücken. Warum ausgerechnet er den 16-jährigen Leichtathleten des 1. FC Kaiserslautern unter seine Fittiche genommen hat, verrät er im RHEINPFALZ-Gespräch.

Mielczarek begann vor zehn Jahren mit der Leichtathletik, spielte parallel jahrelang Fußball und hat in Gakstädters Augen Talent, das er fördern will. „Was er dann später macht, ob er sich doch noch spezialisiert, das muss man mal sehen. Es wäre viel zu früh, das zu entscheiden“, sagt der hauptamtliche LAZ-Trainer.

Dass er Mielczarek unter seine Fittiche genommen hat, war für ihn eine Selbstverständlichkeit. „Wir sind die Adresse für Stabhochsprung in der Umgebung. Seine Trainer vom 1. FC Kaiserslautern hatten bei uns angefragt. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir jemand wie Cordian bei uns aufnehmen“, erläutert Gakstädter. „Er hat sehr gute Voraussetzungen und ein gutes Bewegungsgefühl. Bei Cordian ist das nicht nur Breitensport, das kann auch in Richtung Profisport gehen“, findet der LAZ-Trainer.

Doch wäre es nicht einfacher mit einer Einzeldisziplin? „Schwerer ist das falsche Wort. Es ist komplizierter, weil man als Zehnkämpfer zehn Disziplinen in einer Woche trainieren muss“, beschreibt Zehntklässler Mielczarek die Besonderheiten seines Mehrkampfes. Denn bei dieser Disziplin sind viele Fähigkeiten gefragt: vom Sprint beim 100-Meter-Lauf, über die Kraft bei Speerwurf und Kugelstoßen, bis hin zur Ausdauer im abschließenden 1500-Meter-Mittelstreckenlauf.

Im Februar machte der 16-Jährige bei einem Leistungsdiagnose-Test der Stabhochspringer in der Zweibrücker Dieter-Kruber-Halle mit – inklusive eines negativen Corona-Tests im Vorlauf und noch eines Schnelltests vor Ort. „Es kam auf jeden Fall Wettkampfgefühl auf. Die Leistungskontrolle war vom Ablauf wie ein Wettkampf aufgebaut“, erzählt Mielczarek. Nervös sei er nicht gewesen. Die Leistungskontrolle habe ihn vielmehr motiviert, sein Leistungsvermögen zu zeigen. „Die Veranstaltung hat mir gezeigt, auf welchem Leistungsstand ich bin und wo ich meine Fehler zu verbessern habe. Ich bin auf die Sommersaison sehr gespannt“, fügt der FCK-Wettkämpfer an.

Was Mielczarek, der sich in diesem Jahr vorgenommen hat, eine gute Platzierung bei der Mehrkampf-DM zu erreichen, zuletzt fehlte, war das Gruppentraining. „Das Positive am Einzeltraining ist dafür aber, dass sich der Trainer zu 100 Prozent auf den Athleten konzentrieren kann.“

Mielczarek hat allerdings Bedenken, wie es mit seinem Sport im Zeichen des Coronavirus weitergehen wird. „Am Anfang der vergangenen Saison hatte ich schon keine Möglichkeiten mehr, zu trainieren und auf Wettkämpfe zu fahren, weil alle Veranstaltungen abgesagt wurden. Es war auch schwer für mich, technische Disziplinen zu trainieren, weil man dafür ja die benötigten Materialien braucht“, erzählt der 16-Jährige. „Ich kann mir vorstellen, dass der Leistungsstand im Sport in dieser Saison nicht mehr so ist, wie er sein sollte, wenn es noch mal zum Trainingsverbot kommt“, bemerkt Mielczarek.

Ist vielseitig talentiert: Zehnkämpfer Cordian Mielczarek.
Ist vielseitig talentiert: Zehnkämpfer Cordian Mielczarek. (Foto: Mielczarek)