Hürdensprinter wechselt nach Leipzig – Optimale Trainingsbedingungen

Schwerer Schlag für das LAZ Zweibrücken. Jens Werrmann wechselt zum 1. Dezember zum LAZ Leipzig (wir berichteten). Der Vorsitzende Josef Scheer und der 25-jährige Hürdensprinter haben sich finanziell nicht einigen können.

Zweibrücken. „Ich habe in Zweibrücken sechs wundervolle Jahre mit viel Spaß verbracht“, erklärte gestern Morgen der Hürdenläufer des Leichtathletikzentrums (LAZ) Zweibrücken, Jens Werrmann, im Konferenzzimmer der Dieter-Kruber-Halle im Westpfalzstadion. Etwas Wehmut schwang in der Stimme des 25-Jährigen mit, als er seinen Wechsel von Zweibrücken ab 1. Dezember zum LAZ Leipzig (wir berichteten) bekannt gab. „Ich wollte gerne meine eigenen Kinder behalten“, spielte der LAZ-Vorsitzende Josef Scheer auf seine Kaderathleten an. Doch kamen der B-Kaderathlet des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und der Vorsitzende bei den mehrmaligen Verhandlungen „nicht auf einen gemeinsamen finanziellen Nenner“ (Scheer).

Seit dem 1. Dezember hatte Jens Werrmann, der eine Bestleistung von 13,51 Sekunden über die 110 Meter Hürden als Elfter der europäischen Bestenliste aufweist, beim LAZ unter Karl-Heinz Werle trainiert. Seinen größten Erfolg im LAZTrikot feierte der Waldgrehweiler bei der EM 2006 als Sechter in Göteborg. Allerdings wird der Hürdensprinter, der in der vergangenen Sommersaison wegen einer Muskelverletzung in der Wade und einem doppelten Bänderriss im Knöchel vorzeitig die Saison bereits im Juni beenden musste, dem LAZ Zweibrücken weiterhin die Treue halten. „Ich bin weiterhin Mitglied des LAZ, und wenn ich zu Hause bin, werde ich weiter mit Karl-Heinz Werle in Zweibrücken trainieren“, erklärte er. Als Kaderathlet stehen ihm aber die Türen in einem Bundesleistungszentrum jeweils offen.

Überraschend kommt der Wechsel von Jens Werrmann, der einst beim 1. FC Kaiserslautern von Karl-Heinz Werle entdeckt worden war, nicht, wenn die finanziellen Aspekte außer Acht gelassen werden. Denn Jens Werrmann, der bei der Bundespolizei in Cottbus seine Ausbildung abgeschlossen hat, war schon in den vergangenen beiden Jahren wiederholt zu Trainingsaufenthalten in Leipzig. Die Gründe liegen auf der Hand: „In Leipzig habe ich vom Umfeld und vom Training her die besten Bedingungen. Leipzig ist ,das Ultimo’ für den Hürdenlauf“, erklärte Werrmann. Aus den früheren Konkurrenten Erik Balnuweit, Alexander John und Willi Mathiszik, der für Wattenscheid startet, sind nun teilweise Vereinskameraden unter Trainer Jan May. Doch weiterhin „die Oberaufsicht“ (Werrmann) hat der frühere Bundestrainer Idriss Gonschinska, der schon in den vergangenen beiden Jahren die Trainingspläne für den Spitzenläufer geschrieben hatte.

„Als Sportler muss ich mir neue Reize setzen.“

Jens Werrmann, LAZ-Hürdensprinter

„Als Sportler musst du dir ständig neue Reize setzen. Dies war einst der Wechsel vom FCK nach Zweibrücken und nun vom LAZ nach Leipzig“, betonte der Bundespolizist. Trotz des Wechsels wird aber sein Lebensmittelpunkt die Pfalz bleiben, wo seine Freundin beruflich gebunden ist. „Ich habe mir in Leipzig eine kleine Wohnung genommen.“

Doch blickt Jens Werrmann, der gestern um zehn Uhr sein letztes offizielles Training unter Karl-Heinz Werle absolvierte, nach vorne. „Meine Verletzungen sind hundertprozentig ausgeheilt und vom 3. bis 10. Dezember werde ich mit dem DLV-Topteam zu einem Trainingslager nach Zypern fahren.“

Entsprechend der Ergebnisse werde er entscheiden, ob er schon im Winter oder erst in der Sommersaison wieder voll angreifen werde. „Das Heimspiel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften Mitte Februar in Leipzig reizt mich schon“, blickt er voraus.

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Jens Werrmann wechselt den Verein
Auch nach dem Wechsel von Jens Werrmann zum LAZ Leipzig steht dem Hürdensprinter die Tür in Zweibrücken an der Dieter-Kruber-Halle weiter offen. Foto: voj