Zwei LAZ-Kolleginnen im Nationalteam
Leichtathletik: Zwei Westpfälzerinnen gehören zum 46-köpfigen Team, das der Deutsche Leichtathletik-Verband DLV von Freitag bis Sonntag bei der Team-Europameisterschaft in Polen ins Rennen schickt. Speerwerferin Christin Hussong und Sprinterin Sina Mayer freuen sich aus unterschiedlichen Gründen auf ihren Einsatz im Trikot mit dem Bundesadler.
Zweibrücken/Bexbach. „Ich freue mich auch darauf, weil wir mal wieder zu zweit von unserem Verein LAZ Zweibrücken fürs Nationalteam starten dürfen“, sagt Christin Hussong. Die Herschbergerin wusste im Vorfeld zwar gar nicht genau, wann ihre Vereinskollegin sich auf den Weg nach Polen macht, „aber im Hotel laufen wir uns ja auf jeden Fall dann über den Weg“, meint sie lachend. Sina Mayer flog bereits am Mittwoch von Frankfurt nach Kattowitz ins südliche Polen, gleich daneben in Chorzów findet die Team-EM statt. Hussong nahm den gleichen Weg am Donnerstag auf sich. Das liegt daran, dass die beiden Leichtathletinnen an unterschiedlichen Tagen starten. Die Nationen sind in verschiedene Gruppen (Divisionen) eingeteilt, die ersten Teams begannen sogar schon am Dienstag. Da Deutschland aber zur ersten Division gehört, ist die Mannschaft erst von Freitag bis Sonntag dran.
Hussong: Zug auf dem Speer
Christin Hussong hat nach ihrem Auftritt beim Diamond League-Meeting in Paris nun zwei Wochen konzentriertes Training ohne Wettkampf hinter sich. „Es lief sehr gut und von Tag zu Tag besser“, sagt die 29-Jährige, der es dieser Tage nach eigenem Bekunden aber „viel zu heiß“ war. „Man muss sich dran gewöhnen, es wird in Zukunft ja eher so bleiben“, nimmt sie das aber gelassen. Sie besitzt sogar eine Kühlweste, um Abhilfe zu schaffen, nutze diese aber eher selten. „Da wird man ziemlich nass drunter, das ist dann wieder gefährlich, weil man sich erkälten kann“, erklärt sie. Also ist immer viel trinken angesagt.
Gemeinsam hat sie mit Papa und Trainer Udo zuletzt weiter an den technischen Feinheiten gefeilt. Nach einem schwierigen Jahr 2022 kämpft sie sich gerade zurück in die Weltspitze. „Die Speere fliegen schon wieder weiter im Training, aber das muss noch besser werden“, urteilt sie. Das gute Gefühl beim Werfen, eine bessere Position beim Wurf, den richtigen Zug hinter den Speer bekommen: An all dem arbeitet das Vater-Tochter-Duo intensiv, damit bei der Saisonbestleistung bald wieder eine 6 vor dem Komma steht (bisher 59,14 Meter in Paris).
Da kommt Chorzów jetzt vielleicht gerade recht. „Die Vorfreude ist riesengroß, das Stadion wunderschön, und ich freue mich darauf, wieder zurückzukommen“, sagt die Herschbergerin, die inzwischen bei ihrem Zweibrücker Verein mit einer halben Stelle arbeitet. Denn bei der Team-EM vor zwei Jahren landete die Europameisterin von 2018 am 30. Mai einen ganz großen Wurf: Die persönliche Bestmarke von 69,19 Meter hat immer noch Bestand. Damit gehört sie zu den weltweit acht besten Werferinnen, damals fehlte gerade mal 1,02 Meter zu einem neuen deutschen Rekord, den Christina Obergföll (70,20 m) hält. Hussong wirft am Sonntag um 15.30 Uhr, ab 16.30 Uhr steht das Finale an.
Mayers durchgetaktete Tage
LAZ-Sprinterin Sina Mayer freut sich vor allem darauf, dass sie mal wieder für Deutschland laufen darf. Ihre 4x100 Meter-Staffel geht am Samstag ab 18.30 Uhr über die Bühne. Mit dabei sind noch Laura Müller (Saarbrücken), Jennifer Montag (Leverkusen), Lisa Nippgen (Mannheim) und Louise Wieland (Hamburg). „Wie wir laufen, wissen wir noch gar nicht“, sagte Mayer im Vorfeld, „das erfahren wir erst kurz vor knapp“. Sie denkt aber, dass sie an Position eins oder zwei laufen soll. „Das haben wir kürzlich in Regensburg beim Lehrgang so trainiert. Und das lief dann im anschließenden Wettkampf dort auch ganz gut.“
Seit die Saison mit den Wettkämpfen so richtig begonnen hat, hat die 28-Jährige stark durchgetaktete, lange Tage. Denn die Sprinterin, die aus Schönenberg-Kübelberg stammt und seit 2021 mit ihrem Freund in Bexbach wohnt, arbeitet seit Dezember beim Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (Pugis) in Saarbrücken. Mit einer halben Stelle widmet sie sich da einem Projekt zur Gesundheitsförderung von Arbeitslosen. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach.
Am Dienstag hatte Mayer, die bei Ulrich Knapp in Saarbrücken trainiert (er betreut auch Weitsprung-Ass Malaika Mihambo), mit Trainer Sven Zimmermann noch mal eine richtig gute Trainingseinheit. „Ich bin ganz gut in Form“, bekundet sie. Beim Pfingstsport-Meeting in Rehlingen war sie die 100 Meter in 11,36 Sekunden gelaufen. Die Bestzeit der Dritten der U23-Europameisterschaften 2017 über 100 Meter in Bydgoszcz und U23-Staffel-Europameisterin von 2015 liegt bei 11,25 Sekunden aus dem Jahr 2017.
Zugehörige Wettkämpfe
Datum | Name | Ort |
---|---|---|
23.–25.06.2023 | Team-Europameisterschaften 2023 | Chorzów (Polen) |
09.06.2023 | Diamond League Paris 2023 | Paris (Frankreich) |
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